Samstag, 5. Januar 2013

To do!

15 Dinge (mindestens), die Sie als Lokaljournalist in der eigenen Stadt getan/erlebt haben sollten:

  1. Negativ auffallen.
  2. Positiv auffallen.
  3. Mindestens einmal öffentlich Verbalprügel vom Bürgermeister oder anderen Amts- und Würdenträgern beziehen.
  4. Mindestens einmal öffentlich verbal zurückprügeln.
  5. Mindestens einmal Mist bauen, der nicht hätte sein müssen. Zum Beispiel in eine Radarfalle tappen, über die man noch vor wenigen Tagen selbst berichtet hat. 
  6. Mindestens einmal Amts- und Würdenträger/Politiker sanft bis derbe durch den Kakao ziehen und auf die Konsequenzen pfeifen.
  7. Sich mindestens einmal mit dem eigenen Chef anlegen, gerne auch lautstark.*
  8. Sich mindestens einmal selbst durch den Kakao ziehen oder besser noch ziehen lassen.
  9. Sich bietende Chancen und Gelegenheiten immer nutzen. Hinter Kulissen blicken, in Ecken stöbern, Neues erleben. Keinen Schiss haben. Bisschen Angst auch vor großen Tieren? Dann rein ins Zoogehege. Latente Höhenangst? Dann ab mit der Drehleiter über die Dächer der Stadt.** Angst vor Menschen? Perfekter Job!
  10. Professionelle Distanz beim Konsum diverser Genussmittel verletzen und (so) Freunde finden, die man eigentlich nicht haben sollte. Dabei mindestens einmal einer Person vor die Nase stolpern, der man in dieser Situation eigentlich nicht begegnen sollte.
  11. Deutlich jünger, weiblicher und etwas ansehnlicher als der Rest der Kollegen? Dann: mindestens einmal eindeutig zweideutige Anmache eines Dorfschulzen erdulden, bei weiteren Anmachen ausrasten. Nicht jung und weiblich, aber trotzdem angemacht? Dann: besser nicht darüber nachdenken!
  12. Mindestens einmal vollkommen blind tun, damit der eigene Kollege einen bloß nicht anspricht, während man einfach nur in Ruhe beim Bäcker in der Schlange stehen will.
  13. Sich mindestens einmal zwischen Supermarktregalen verstecken, damit der verschwatzte Kommunalpolitiker einen bloß nicht ansprechen kann.
  14. Mindestens einmal an der Supermarktkasse auf einen Artikel angesprochen werden. Am besten negativ, sonst macht es keinen Sinn. Dann unprofessionell rechtfertigen, sonst macht es keinen Sinn.
  15. Mindestens einmal an der Supermarktkasse von Amts- und Würdenträgern/Politikern mit Artikeln ertappt werden, die man lieber für sich behalten hätte. Dazu eignen sich: Mottenfallen, Klatschmagazine, Tampons und große Mengen Alkohol.

... to be continued ... 

* Gilt für alle Journalisten.
** Kleinstadt = niedrigere Dächer.

Zusammenfassung für meinen Mann: Eigentlich schon alles erledigt.

2 Kommentare:

zeitungsdieb.blogger.de hat gesagt…

Hmmm ... bis auf 14/15 eigentlich alles schon erlebt/gemacht (ok, 11 nicht, weil weder noch), 14/15 aber bewusst weggelassen. Eine ältere Kollegin (ja, das gibt's wirklich, Leute, die noch älter sind als ich) teilte mir vor Jahren mit, um keinen Preis der Welt in "ihrer" Zeitungskleinstadt leben zu wollen, dort den Badesee zu nutzen usw. Ich hatte in meinen Kleinstadtzeitungszeiten das Prinzip, als Fuchs nicht vorm eigenen Bau zu wildern. Dazu gehörte auch, örtliche Kneipen nur zu dienstlichen Zwecken (Unser Stadtrat tagte seinerzeit im Saal einer Gartenkneipe) aufzusuchen und am Ort nach Möglichkeit keine privaten Einkäufe zu tätigen.
Inzwischen hat sich das mit dem Fuchs gegeben ... ich produziere neben vielen anderen drolligen Dingen auch die Orts-Postille meines Dorfes. Man soll nie nie sagen ...

Jacobswege hat gesagt…

Es war halt erst die Heimat- und dann die Arbeitsstadt!