Montag, 3. Februar 2014

Dicke Möpse

Ja. Endlich! Heute geht es hier um Möpse. Dicke Möpse. Ja. Ich wusste, dass diese Überschrift neugierig und Lust auf ... Lesen macht. Ich bin immerhin vom Fach, ich habe mein Handwerk gelernt. Ich habe als Volontärin im Oktober 2009 sehr viele richtig dicke Möpse gesehen und vor allem habe ich gesehen, wie dicke Möpse operiert werden.

Da war ich nämlich zu Besuch in einer Klinik, wo sie sich - unter anderem - auf Möpse spezialisiert haben. Möpse gehören zu jenen Hunderassen, denen die Züchter gerne ein besonders niedliches stupsnasiges Kindchenschemagesicht verpassen. Dem Mops an sich bleibt da aber leider die Luft weg: Das Innenleben von Nase und Rachen ist der Zucht nicht nachgewachsen und hat immer weniger Platz im Mops. Vieles in der heutigen Mops-Stups-Nase und im Rachenraum ist zu groß, oft verstopfen deshalb die Atemwege und den Möpsen geht die Luft aus. Arme Tierchen. Besserung gibt es mit der Operation der Möpse. 

Ich sollte eigentlich über die Tierklinik an sich schreiben und einen "ganz normalen" Tag dort im Rahmen einer Reportage begleiten, das Thema "Spezialisierung auf Möpse" mit einer einzigartien OP-Methode konnte dabei aber einfach nicht ausgeklammert werden. In der Fachwelt schließlich haben die Docs Weltruhm erlangt. Die erste OP stand 6 Uhr morgens an. Ich durfte zugucken, sofern ich die Augen auf bekam. 5.30 Uhr sollte ich nämlich schon antreten. 

Dann wurde ich in OP-Kleidung gesteckt. Grün steht mir nicht. Und bei dem Schnitt und Look von OP-Kleidung frage ich mich bis heute, warum in Krankenhausserien wie "Grey's Anatomy" sexuelle Interaktion zwischen den Ärzten eine derart große Rolle spielt. Oder vögeln die nur deshalb so viel, weil man definitiv sogar mit Problemzonen nackt noch besser aussieht als in diesen Klamotten? Entledigen sich die Ärzte dieser nullsexy Klamotten darum so schnell und so häufig? Vielleicht sollte ich mal eine Reportage über ein Krankenhaus schreiben, um dieser Sache auf den Grund zu gehen und/oder über (m)einen Doktor McDreamy zu stolpern? Würde man das dann Reporterglück nennen?

Die nicht so sexy Halbgötter in grüner Kluft jedenfalls hatten gut zu tun mit all den Möpsen, ich hätte mir den ganzen Tag stundenlange Operationen an Möpsen ansehen können, so gut nachgefragt sind die. Die OP kostet rund 3000 Euro. Der kleine Mops wird in eine Apparatur gespannt, unter Narkose gesetzt natürlich. Mit dem Endoskop wird das luftraubende Gewebe aufgespürt und dann mit einem Laser regelrecht weggepustet. Die Nasenlöcher werden geweitet, das meist zu lange Gaumensegel gekürzt. Ganz schöner Aufwand. Und obwohl man das schmorende Gewebe nicht mal riecht, tut einem der Mops ziemlich leid - für das, was die Zucht aus ihm gemacht hat.

Da mag man sich durchaus am Kopf kratzen, ob dieser (finanzielle) Aufwand aus lauter Tierliebe wirklich sein muss. Dennoch habe ich etwas gelernt: Ich habe an diesem Tag vor allem meine versnobte Haltung Tierliebhabern gegenüber über den Haufen geworfen. Die Tierliebe der Menschen, die mit ihren Vierbeinern oder Flattertierchen leiden und auch noch um sie trauern, war mir lange mit dem Argument "Herr im Himmel, das ist nur ein Tier!" suspekt. Aber nach der dritten um ihren Mops oder das Kätzchen bangenden alten und nicht selten einsamen Dame habe ich begriffen, dass so ein Tier für manchen eben mehr als ein Tier ist. Bei den Möpsen muss man sich ja eher fragen, was die Züchter da treiben.

Den restlichen "meines" Tages in der Tierklinik verbrachte ich mit endlosen Beobachtungen von Untersuchungen, vielen Patientengesprächen - na eher Besitzergesprächen - und Gesprächen mit den Ärzten. Und ja-ha-haha. Ich habe auch live gesehen, wie eine Besamung vonstattengeht. Reden wir nicht drüber.

Irgendwie finde ich, dass ich nach der Überschrift jetzt wenigstens ein Bild von mindestens einem Mops schuldig bin. Also bitte:
Ja. Ich habe einen dicken Mops auf meinen ... Möpsen.
Der Mops setzt die anderen Möpse nicht gut in Szene.
Die anderen haben so eher das Niveau dieses Gags: flach.
Das niveauvolle Herzshirt ist in der Wäsche. 

2 Kommentare:

Die Füchsin hat gesagt…

Mopsfideler Post :-)

Ist das Herzshirt in drei Wochen wieder einsatzbereit?

Jacobswege hat gesagt…

Ja. Jobbedingt kommen wir, das Herzshirt und ich, vielleicht etwas später. Aber wir kommen! Und im Sommer könnten ja mal Mops und ich kommen, denn es handelt sich um ein Kurzarm-Shirt. Und warum - verdammt noch eins - sagt hier eigentlich keiner was von wegen "so flach ist es gar nicht"?