Sonntag, 3. November 2013

Denken? Meist zu spät.

Nicht immer halte ich die korrekte Reihenfolge von Denken und Reden ein. Wobei ich mir nicht sicher bin, was eigentlich die korrekte Reihenfolge ist.
Erst denken und dann den Mund aufmachen? 
Erst denken und dann handeln?*
Aber manchmal wäre es schon nicht so schlecht, wenn ich mal eine andere Reihenfolge beherzigen würde:

Auftrag: Umfrage (die ich ja bekanntlich sooooooo liebe - steht hier) machen. Es fehlt noch eine "männliche Stimme" für die morgige Ausgabe, wie der Chef sagt und dass es schnell gehen müsse, er wolle in 20 Minuten weg, also zackzack. Kamera, Stift, Block geschnappt und auf die Straße. Und? Weit und breit kein Mann in Sicht. Keiner! Kein einziger. Kurzentschlossen in den Blumenladen geflitzt - was schon wieder eine gewisse Naivität offenbart, denn eigentlich ist das ja fast der letzte Ort, an dem man zielgerichtet nach Männern suchen sollte, wenn nicht grad der Valentinstag naht ... und raus mit der Sprache: 
"Hallo, ich bin bei der Zeitung! Ich brauche einen Mann. Ganz schnell. Irgendeinen. Egal was für einen. Ich brauche nur einen Mann. Schnell."
Ich bekam einen 14-Jährigen. Das geht als Erfüllung des Auftrags gerade noch durch, alles Weitere wäre strafbar gewesen. Oder anderweitig lästig.

Unterhaltung mit dem evangelischen Pfarrer so über dies und das, Gott und die Welt, auch noch via facebook, weil wir sind ja ultramodern und vernetzt ... und raus mit der Sprache:
"Sie haben es ja auch nicht leicht. Immer wenn die Katholen Mist bauen, ist das ja auch schlecht für Ihr Image. Und die bauen ja oft Mist, die Katholen, ne?! Echt. Mit Ihnen würde ich nicht tauschen wollen. Ist ja auch oft einfach kalt in der Kirche und dann jeden Sonntag arbeiten!?"
Na ja. Ich hoffe, dass auch der Kirchenmann in Klischees denkt und sich schlicht dachte, ich hätte gesoffen, weil ja alle Journalisten ein bisschen bis mindestens so alkoholisch sind wie Horst Schlämmer.

Nach der Feststellung, dass ich (viele, aber definitiv keine Figurprobleme) und der Lokalpolitiker (offensichtlich definitiv ein Gewichtsproblem) zur selben Ärztin gehen, die immer gewichtsfixiert ist ... einfach raus mit der Sprache:
"Sagt Sie Ihnen auch, dass Sie abnehmen sollen?"
Er hat es zugegeben.

* Da kenne ich so einige, die das immer beherzigen - und die sind auch ... jedenfalls nicht glücklicher. Denn viele Leute denken ja zu viel. Sie denken zum Beispiel darüber nach, was denn die Leute denken könnten, wenn sie dies oder jenes täten ... dieses oder jenes ließen ... mit dieser oder jener Person ... und viele denken dabei so viel, dass sie ihren eigenen Bauch und sein Gefühl schon nicht mehr hören vor lauter Denkerei über das, was andere denken ...

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

das ignorieren von reihefolge ist was dich ausmacht

Anonym hat gesagt…

Bitte XL lesen