Sonntag, 21. September 2014

Lieber jetzt als Prinzessin

Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft* ... sagt man doch. Das ist nicht dumm. Ich mag diesen Ansatz. Nichts gegen Geburtstag und Weihnachten und die damit verbundenen Geschenke. Aber ich schätze es weit mehr, wenn mich Menschen so schätzen, dass sie mir einfach mal so eine Kleinigkeit überreichen, was das Schätzen belegt. Wobei die Betonung wirklich auf Kleinigkeit liegt. Und noch mehr schätze ich es, wenn sie schätzen, was ich tue und die Kleinigkeit zu meinem Beruf passt. Notizbücher sind sehr wichtig für mich und ich habe da besondere Ansprüche - siehe da.

Meine Mama überreichte mir kürzlich diese Kleinigkeit:


Das fetzt! Pink - ich erwähnte es sicher schon mal - ist ja keine Farbe, sondern eine Lebenseinstellung. Das weiß meine Mama. Das kleine Büchlein ist bereits zum Einsatz gekommen und ich habe es extra für die Notizen genommen, als ich ein Interview mit einer tollen jungen Frau führte, die gerade eine schwere Erkrankung überstanden hat. Später mal mehr dazu. Meine Mutter überreichte mir das Buch - und das ist so toll daran - genau passend zu einer kleinen Frustphase, in der ich echt am liebsten alles hingeschmissen hätte. Wobei ihr - zum Glück - klar sein dürfte, dass dieses Prinzessinnentum und auch das Hinschmeißen absolut nichts für mich ist! Immerhin hat sie mich erzogen! Ich will keine Prinzessin sein. Und mittlerweile sehe ich das eher so:


Dieses Notizbuch haben mir meine liebsten Freunde geschenkt. Recht haben sie. Die beste Zeit ist jetzt! Das merkt man schon daran, dass ich in letzter Zeit kaum Zeit hatte, meinen Blog zu pflegen. Ich war in den vergangenen Wochen fast jeden Abend unterwegs und habe mein Jetzt genossen. Ich saß so unter anderem erst kürzlich mit einem Kollegen - wir waren schon gemeinsam in einem Volojahrgang - in meiner Stammkneipe und wir jammerten nicht über das Jetzt der Branche und "unserer" Zeitung, obwohl wir beide allen Grund dazu hätten. Denn das Jetzt der Zeitung trifft die Jungen wie uns besonders hart. Aber nein, wir jammerten nicht, wir lachten. Wir unterhielten mit unserem Spaßgalgenhumor über dieses Jetzt die ganze Kneipe gleich noch mit. Ich glaube ja, dass das Paar am Nebentisch extra lange blieb, um uns weiter zuhören zu können. Redaktionskonferenzen der Harald-Schmidt-Show könnten so amüsant abgelaufen sein wie unsere kleine Kneipkur. Dann holte uns der dritte Kollege ab. Drei Journalisten um die 30 auf Tour als gäbe es kein Morgen...

Wir wissen jetzt noch nicht, ob wir nächstes Jahr überhaupt noch so zusammen arbeiten dürfen. Und ich weiß nicht mehr allzu viel von diesem Abend. Aber ich weiß jetzt: Es war jetzt und es war die beste Zeit.

* Ich werde auch mal wieder Kleinigkeiten verteilen ...