Vom richtigen Verhalten als hinten sitzender Pressevertreter in kommunalpolitischen Gremien:
Korrektes Benehmen:
- Ruhig sitzen. Ruhig bleiben. Keine bis maximal leichte Miene verziehen, Pokerface. Fleißig jede Einzelheit mitschreiben. Beschlussvorlagen nach und nach abhaken, gründlich mitlesen. Wenn nicht alle Vorlagen zur Verfügung gestellt werden: brav danach fragen. Keine Unterhaltungen führen - weder mit dem Kollegen noch mit umsitzenden Politikern. Bereitgestelltes Wasser genießen. Anschließend kleine Recherche- und Geplänkelgespräche mit Lokalpolitikern führen und gehen.
Jacobs Weg:
- Gesicht Bände sprechen lassen. Gelegentlich lautes Lachen unterdrücken und durch breites Grinsen ersetzen. Wenn es besonders schlimm wird: eigene Stirn demonstrativ auf die Tischplatte hauen. Nur mitschreiben, was einen interessiert. Kleine Kringel und Kritzel, bei Bedarf Comicfiguren ins Notizbuch malen. Beschlussvorlagen weitgehend ignorieren. Wenn nicht alle Vorlagen zur Verfügung gestellt werden: aufstehen und sie dem nicht anwesenden NPD-Stadtrat vom Tisch klauen. Kollegen und Umsitzende mit Randbemerkungen zum Schmunzeln bringen/sich selbst zum Schmunzeln bringen lassen. Selbst mitgebrachte Verpflegung, am besten Capri-Sonne. Anschließend Lokalpolitiker mit geheucheltem Interesse für sein iPad zum Posen provozieren und sich auf fünf Meter blickkontaktend mit einem anderen darüber lustig machen. Einfach weg.
Zusammenfassung für meinen Mann: Ja, ich weiß, dass ich nervig bis infantil bin, so what?
1 Kommentar:
Niemand hatte die Absicht, einen Lachkrampf zu bekommen. Dennoch ist es passiert...Schöne Beschreibung.
Ein Teilnehmer
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