Wie gut: Ich habe offenbar null Wirkung auf Menschen! Seit zwei Jahren arbeite ich in meinem Landkreis als Journalistin. Ich habe mich in diesen zwei Jahren - zumindest äußerlich - nicht großartig verändert. Und doch bin ich wohl ein Mensch, den man ganz schnell wieder vergessen kann. Obwohl wir uns schon etliche Male begegnet sind, sogar miteinander gesprochen haben. Ich tauche also zu irgendeinem Pressetermin auf, bei solchen Presseterminen in Einzeitungskreisen de facto also als einzige Pressetante überhaupt - Stift, Block und Kamera unter und um den Arm geklemmt. Vielleicht ist es dieses Unbeholfene. So kommt es jedenfalls, dass man(n) mir immer wieder eine Frage stellt: "Und??? Sie sind wohl neu bei der XY-Zeitung???" - dem folgt auch gerne "Und??? Wie lange sind Sie schon hier als Volontärin???" Wahnsinnskompliment, die nahende 30 sieht man mir wohl doch nicht so massiv wie befürchtet an. Erst kürzlich fragte mich der Kreisoberste und ewige Chef meines Heimatlandkreises, wie lange ich denn schon bei der Zeitung sei und schob noch nach, dass er es ja immer schön findet, wenn dem Nachwuchs auch mal eine Chance gegeben wird und ich mich ja noch einfuchsen könne. Als ich, ihn unterbrechend, die Zeitfrage mit einem knappen "Zwei Jahre" beantwortete, meinte ich zumindest eine kurze Bewegung in seiner betonharten Frisur zu erahnen. Einmal sogar musste mir einer zu Hilfe eilen, weil ich vollkommen geplättet war von meiner eigenen Nullwirkung. Da fragte ein aufstrebender Jungpolitiker mal wieder "Und??? Sie sind wohl neu bei der XY-Zeitung???" und einer seiner Parteikollegen, Haudegen mit sympathischer Hemdsärmlichkeit, grätschte dazwischen: "Und??? SIE sind wohl ein neuer Leser???" Held!
Zusammenfassung für meinen Mann: Ach, du liest es doch auch so nicht, ich fasse hier bald nix mehr zusammen!
Zusammenfassung für meinen Mann: Ach, du liest es doch auch so nicht, ich fasse hier bald nix mehr zusammen!
1 Kommentar:
Doch ....ich lese es ... nur halt etwas später :-)
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