Samstag, 15. Februar 2014

Bücher (be)schreiben

Eines der wichtigsten Arbeitsinstrumente des Journalisten ist sein Notizbuch. Gerne auch mal Block genannt, selbst wenn es sich gar nicht um einen Schreibblock im handelsüblichen Sinne handelt. "Ich hab noch was im Block", sagt der Printjournalist schließlich gerne mal, wenn er noch eine Story auf Lager hat.

Ich habe kürzlich mal gezählt und überschlagen, wie viele Bücher ich seit 2003 - dem Jahr meines ersten Praktikums - schon voll geschrieben habe. Meine Notizbücher verteilen sich auf diverse Regale in diversen Redaktionen. Zum Beispiel habe ich während meines Volos nicht immer alle Bücher mit mir genommen, wenn ich das Ressort wechselte und nach einer gewissen Zeit vernichte ich Notizbücher auch - solche, in denen nix Kriegsentscheidendes steht. Andere wiederum werde ich ewig archivieren (müssen).

Also: Schätzt mal, wie viele Bücher ich in rund zehn Jahren beschrieben habe. Die Auflösung folgt zum Ende des Posts. 

Das Schreiben auf einem herkömmlichen Block ist eher ungünstig für Journalisten. Die Dinger sind meist nicht stabil genug, um am Rande eines Geschehens halbwegs sinnig Notizen machen zu können. Zudem muss man dann seine Notizen oft sortieren, weil die Blätter zerfleddern. Lieber schreibe ich einen Blog als auf einen Block. Den habe ich nur neben dem Telefon liegen für die ganz schnellen Notizen wie die korrekten Uhrzeiten von Blutspenden oder schnelle Nachrichten wie rantelefonierte Polizei- und Feuerwehreinsätze.

Mag ich nicht.

Ich bin - nicht nur was die Notizbücher betrifft - etwas eigensinnig. Ich habe gerne meine ganz eigenen Bücher. Weil ich meine Ansprüche - nicht nur was die Notizbücher betrifft - habe. Außerdem unterscheide ich mich gerne von anderen Kollegen.

So hier zum Beispiel sieht das Standardnotizbuch aus, das man sich aus dem Redaktionsfundus nehmen kann:

Schade. Kein Schnickschnack.

Der Pluspunkt dieses Buches ist das karierte Papier. Auf Karopapier schreibe ich eigentlich am liebsten. Auch das A5-Format ist ideal. Zudem ist der Einband stabil, um auch am Rande eines Geschehens gut und halbwegs bequem notieren zu können. Dennoch: Es fehlt an Extras. Und die Verwechslungsgefahr mit anderen ist auch blöd.

Dagegen überzeugten und überzeugen mich die folgenden Exemplare im A5-Format, die von mir in der Vergangenheit bereits beschrieben wurden:

Pink ist keine Farbe. Es ist eine Lebenseinstellung.




Fetzt auch. In die Spiralen passt ein Stift.
Lesebändchen, Gummizug, Schlaufe. Schon gut.
Lesebändchen, Gummizug, Stiftschlaufe. Bunt! Perfekt.

Wer mich kennt und mag, der schenkt mir auch gerne mal Notizbücher. Einige der oben aufgeführten waren solche Geschenke von lieben Menschen. Wenn sie auch nicht perfekt sind, so sind sie doch Herzensangelegenheiten für mich und ich schätze sie sehr. Außerdem denke ich dann jeden Tag des Einsatzes an den oder die Schenkenden. Ich freue mich schon sehr, wenn demnächst diese Geschenkbücher hier zum Einsatz kommen werden:

Klar. Es fehlt an Extras. Aber das Cover!
Angeblich wasserfest. Leider aber nur A6.
Mit Zitaten drin. Fast zu schade für den Alltag.

So bleibe ich auf der Suche nach dem perfekten Notizbuch für mich! A5. Kariertes Papier. Stiftschlaufe, um einen Kulli zu befestigen. Gummiband, um lose Papiere im Büchlein halten zu können. Lesebändchen, um die aktuelle Seite zu markieren. Bunt, um gute Laune zu machen. Nicht zu dünn. Nicht zu dick. Eines Tages finde ich das perfekte Notizbuch und dann werde ich Stammkunde in dem Laden, der es mir verkauft.

Die gezeigten Bücher sind übrigens nur eine winzig kleine Auswahl der von mir schon während meiner Laufbahn beschriebenen Notizbücher. Allen gemeinsam ist die Tatsache und meine Eigenart, dass ich sie nie bis zur letzten Seite voll schreibe. Es bleiben immer ein paar blanke Seiten übrig. Warum ich das tue, kann ich selbst nicht so genau erklären. Bis zu diesen letzten Seiten sieht die Journalistenhandschrift meistens so aus:

Sauklaue. Am liebsten mit Kugelschreiber ausgeführt.

Voll ge- oder besser gesagt fast bis zur letzten Seite beschrieben habe ich in den vergangenen zehn Jahren übrigens rund 90 Notizbücher.

Und natürlich, so ehrlich bin ich, kann man diesen Post durchaus auch als eine nicht sonderlich uneigennützige und nicht sonderlich versteckte Aufforderung verstehen, mich bei der sich demnächst bietenden Gelegenheit mit dem ein oder anderen Notizbuch zu beschenken.

4 Kommentare:

André Dreilich hat gesagt…

Will ja keine Werbung machen, außerdem stehe ich mehr auf A6 für unterwegs, wegen der Sakkotasche. Aber wie wär's mit
http://www.amazon.de/Sigel-CO563-Notizbuch-Hardcover-CONCEPTUM%C2%AE/dp/B00BUH45WQ/ref=sr_1_6?ie=UTF8&qid=1392665080&sr=8-6&keywords=notizbuch+A5+brunnen
Sehr gut sind auch übriggebliebene Molsekine-Kalender ... leider nicht kariert
lg
ad

Jacobswege hat gesagt…

Oh! Das ist aber mal ein seeeeeeeeehr schönes Buch! Das wäre was für mich. Wird vorgemerkt und wohl mal zur Probe bestellt. Ich will ja nicht frech werden, aber wenn Sie zum Geburtstag von Quentin Tarantino gerne mal ein Paket (mit der Post) schicken wollen ... nur zu :-D

André Dreilich hat gesagt…

Nach Knoxville? Ich pack' dann noch einen überjährigen Kalender von Moleskine mit rein ... rot, mit Jummi und Schlaufe ;-)
ad

Natürlich mit der Post, soll ja ersten pünktlich und zweitens überhaupt und so ...

Sarah hat gesagt…

Hallo Christine,
da du meinen Blog in deiner Blogroll verlinkt hast, bin ich auf deinen gestossen. Liest sich sehr gut, ich komme auf jeden Fall regelmässig wieder.
Und ein Hoch auf Handgeschriebenes jeglicher Art an dieser Stelle! So schreibt man Worte nach wie vor am stilvollsten nieder.
Blogs sind dennoch ein schönes Medium, sich mitzuteilen.
Grüsse,
Sarah