Nun ist es ist amtlich. Ich muss wegen einer meiner Recherchen vor Gericht. An einem Freitag. Ein 13., übrigens. Zwar hat mich die amtliche Vorladung im Gegensatz zu meinem Chef und Mitrecherchierer noch nicht im privaten Briefkasten erreicht - was an privaten Um- und Missständen liegt -, aber der Termin steht.
Fast zwei Jahre ist meine erste Recherche zu jenem Thema und jener Person nun her, die mir das eingebrockt hat. Da die Sache ja quasi ein schwebendes Verfahren ist, kann und werde ich mich jetzt hier nicht näher darüber auslassen. Der geneigte Blogleser freilich sollte ohnehin davon ausgehen, dass ich Recht habe, finde ich.
Zunächst, vor etwa einem Jahr, hatte es die Gegenseite versucht, uns in Norddeutschland und Hunderte Kilometer von der Heimat entfernt vor Gericht zu ziehen. Es mag am Hanseatischen gelegen haben, aber schon damals schoss mir nur "Vor Gericht und auf hoher See sind wir in Gottes Hand" durch den Kopf. Das Gericht aber lehnte ab, es folgte langes "Aus den Augen, aus dem Sinn". Nun dürfen wir uns in heimischen Gewässern in Gottes Hand geben. Ich weiß echt nicht, was genau da auf mich zukommt. Aber ein paar Dinge weiß ich schon jetzt beziehungsweise nehme sie mir fest vor - je nachdem, Ihr wisst schon:
- Ich werde Tage davor nicht richtig schlafen oder essen können, egal wie sicher ich mir meiner Recherche auch bin.
- Ich werde statt Schlaf oder Essen lieber Akten und Unterlagen wälzen.
- Ich werde in der Woche davor ganz normal arbeiten und mir vor den Kollegen möglichst wenig anmerken lassen.
- Ich werde an diesem Tag genau wie damals vor meiner schriftlichen Abi-Prüfung in Mathe meine Fingernägel aus lauter Nervosität anknabbern.
- Ich werde wissen, dass die Kollegen in der Lokalredaktion an diesem Tag ihre Arbeit machen müssen und dabei permanent an uns denken und ungeduldig auf unsere erste SMS warten werden.
- Ich werde mich nicht darüber wundern, dass von Chefredaktion oder Verlag keiner zur Unterstützung in den Gerichtssaal kommen kann.
- Ich werde denen, die zur Unterstützung kommen wenigstens ein gequältes Lächeln zuwerfen.
- Ich werde mir selbst immer wieder sagen, dass alles gut wird.
- Alles wird gut.
1 Kommentar:
Hmmm ... der letzte Satz im ersten Absatz und die Zusammenfassung lassen tief blicken ... Ohren steifhalten.
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