Sonntag, 4. August 2013

Ins Loch gefallen, bodenlos

36 Grad und es wird noch heißer ... Männer tragen weiße (Tennis)Socken in Sandalen, der Eisverkäufer macht ein super Geschäft und jeder Arbeitstag ist eine einzige Qual. Klarer Fall! Es ist Sommerloch-Zeit. Und ich bin reingefallen. Auch einer der Gründe, weshalb ich hier mehr als einen Monat lang nichts mehr schrieb. Für die Zeitung schrieb ich schon, muss ja.

Eben. Muss. Es beschleicht einen schon das Gefühl, dass das (lokal)journalistische Sommerloch in dieser Saison doch noch etwas größer und weiter ausgedehnt ist als sonst. Im Lokaljournalismus setzt es nämlich normalerweise erst dann deutlich spürbar ein, wenn die Sommerferien laufen. Das wäre ab dem 15. Juli gewesen. In Wirklichkeit aber ging die Ereignislosigkeit schon viel früher los. Ja! Schon klar, dass man sich als Journalist natürlich selbst um seine Themen und Ideen kümmern muss und der Aufmacher ja eigentlich auf der Straße liegt. Machen wir auch. Seit gefühlt zwei Monaten begleiten wir jede, aber wirklich jede Baustelle in der Stadt in all ihren Einzelheiten.

Aber wir hungern so nach Füllmaterial fürs Sommerloch. Da werden Nichtigkeiten zu Aufmachern und Dinge, die eigentlich nur was für die Anzeigenabteilung sind zu Wichtigkeiten. Und wenn es ganz schlimm und ereignislos kommt, dann sagen wir Sachen wie "Also wenn jetzt vorne am Bahnhof ein ICE entgleist, du ich hätte nix dagegen!" oder "Das Rathaus müsste echt mal brennen, irgendwie. Wollen wir selber mal Feuer legen? Ich bringe die Streichhölzer und du das Benzin?"*

So aber wird das Sommerloch mit Schotter gefüllt. Schuld!? Natürlich immer die anderen. Dass nix los ist, schreiben wir nämlich derzeit vor allem der wöchentlich immer dünner werdenden Pressemitteilung unseres kleinstädtischen Rathauses zu. Weil der OBM uns nix an Stoff und keine gebratenen Tauben in den Mund liefert, liefern wir uns dem Sommerloch aus. Und dazu, aus der Ereignislosigkeit im Rathaus mehr zu machen, fehlt uns derzeit auch irgendwie die Kraft ... weil es so heiß ist (siehe oben). Denn eigentlich brauchen wir nur eins: Urlaub. Vielleicht ja hier.

* GENAU das wäre eigentlich der richtige Moment, mal eine Recherche anzufangen, die das Rathaus wirklich zum Beben bringt - im übertragenen Sinne.

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